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Perfekte Druckdaten für die Nanographie von Landa.

Verfasst am 27. 4. 2024, aktualisiert am 29. 4. 2024. Von Tobias Köngeter.

Perfekte Druckdaten für die Nanographie von Landa.

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Die Einführung innovativer Vollfarbendigitaldruckmaschinen mit ElectroInk-Flüssigtoner vor rund 30 Jahren hatte die Druckbranche aufgerüttelt. Erstmals kam ein vierfarbiger Digitaldruck mit offsetähnlicher Druckbildübertragung, genannt Indigo E-Print, zum Einsatz. Mit der Erfindung der ultrascharfen Nanographic Printing®-Technologie sorgte Druck-Pionier Benny Landa, Gründer des Unternehmens Landa Digital Printing, im Jahr 2012 für eine weitere Revolution auf dem Markt.

Die neueste Innovation aus dem Hause des Digitaldruckmaschinenherstellers: Die Landa-S11- und -S11P-Maschinen bieten der Druck- und Verpackungsbranche bisher unerreichte Möglichkeiten, indem sie mit bis zu 11.200 Bogen pro Stunde Bogen in leuchtend-intensiven Farben bedrucken. Im Folgenden stellen wir die Besonderheiten des Landa-Druckverfahrens mit seinen speziellen Anforderungen vor.

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Von Anfang an auf Revolutions-Kurs

1971 gründete der gelernte Physiker und Ingenieur Benny Landa die Mikrografie-Firma Imtec, für die er sich intensiv mit Flüssigtonern auseinandersetzte. Bei seinen Forschungen stieß der erfinderische Pionier auf das noch unentdeckte Potenzial von Nanopigmenten in der Druckanwendung. Um die Entwicklung seiner Entdeckung voranzubringen, gründete er Anfang der 00er-Jahre Landa Digital Printing als Teil der Landa Group für die für Forschung und Kommerzialisierung der Nanographie-Technologie. Landa Digital Printing Group.

Mit der Druckmaschine E-Print 1000, herausgebracht von der Landa-Firma Indigo Digital Printing im Jahr 1993, legte das Unternehmen den Grundstein für eine neue Ära der Digital- und Offsetdrucktechnologie. Die Vollfarbendigitaldruckmaschine kombinierte erstmals den Flüssigtoner ElectroInk mit einem auch aus dem Offsetdruck bekannten Gummituchzylinder und einer On-the-fly-Farbumschaltung. Das Highend-Gerät erreichte eine bis dato unübertroffene Druckqualität – und beschaffte Benny Landa den Titel »Vater des Digitaldrucks«.

2002 wurden die von Indigo entwickelten Digitaldruckmaschinen, darunter die E-Print 1000, vom US-amerikanischen High-Tech-Riesen Hewlett-Packard (kurz HP) übernommen. Aufgrund der hohen, offsetnahen Druckqualität bezeichnete HP selbst diese Technologie als Digital Offset Color. Neben den Einzelblatt-(Bogen-)Druckern, e-PrintPro+, Turbostream, HP Indigo Press 1000, HP Indigo Press 3050, HP Indigo Press 5000 und HP Indigo Press s2000 wurden auch die Endlosdrucksysteme HP Indigo Press w3200 und w4400 (früher: Omnius) entwickelt.

Lange Zeit galten die HP-Indigo-Maschinen als die besten Digitaldrucksysteme.

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Von ElectroInk zu NanoInk

Die nächste bahnbrechende Druckinnovation aus dem Hause Landa ließ nicht lange auf sich warten – kein Wunder, schließlich hält der Erfinder aus Israel mehr als 1.000 Patente. Mit der Einführung der Nanographie-Technologie im Jahr 2012 erreichte der Digitaldruck den Mainstream. Bei dem Druckverfahren wird eine bestimmte Art von Farbe mit Tinte auf Wasserbasis eingesetzt. Durch die spezielle Technologie sah sich Landa gezwungen, eigene Druckmaschinen zu bauen.

Zehn Jahre lang forschte das ideenreiche Unternehmen an den Nanographic Printing®-Druckmaschinen: Das Druckverfahren kombiniert die Leistungsfähigkeit von Offset mit der Vielseitigkeit des Digitaldrucks und bietet damit viele Vorteile. Die Druckmaschinen sind mit einer Geschwindigkeit von bis zu 11.200 Bogen pro Stunde auf handelsüblichen Papier äußerst leistungsstark, außerdem sind die Rüst- und Initialkosten geringer als im Offsetdruck, auch da keine Druckplatten benötigt werden. Neun dieser Maschinen sind derzeit in der DACH-Region in Betrieb. Weitere Geräte befinden sich in der Einrichtung, was von Kundigen aus der Branche mit Hochspannung beobachtet wird. Somit ist Nanographic Printing® derzeit noch eine echte Rarität auf dem Markt und das Potenzial der Technologie offenbart sich den hiesigen Druckunternehmen daher nur langsam, aber stetig.

Um das volle Potenzial der Landa-Maschinen nutzen können, müssen bereits bei der Druckdatenerstellung im Layout-Prozess einige Faktoren berücksichtigt werden. Denn die Nanographie und das Siebenfarbensystem von Landa erfordern eine ganz spezielle Herangehensweise.

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Anderen Druckverfahren mit voller Kraft voraus

Die im Landa-Druckverfahren eingesetzten Nanopigmente produzieren äußerst feine und extrem scharfe Druckpunkte im Prozessfarbenspektrum. Gepaart mit einer Palette von sieben Farben werden 96% aller Pantone-Farben, und damit 50% mehr als im gängigen CMYK-Offsetdruck abgedeckt. Neben dem CMYK-Farbmodus umfasst der großzügige Farbraum die Sonderfarben Orange, Blau und Grün (OBG). Aufwändige Off-Press-Farbmischungen und Druckfarbenersetzungen werden dadurch nahezu hinfällig. Prinzipiell versucht Landa, die Wahrnehmung einer Farbe möglichst genau zu treffen. Dies führt dazu, dass z.B. 100% Magenta nicht unbedingt einfarbig in Magenta gedruckt werden, sondern dass dies auch mehrfarbig erzeugt werden kann.

Da Landa-Maschinen einen größeren Farbraum als CMYK abbilden, können Bilder in RGB übersendet werden. Der AdobeRGB-Farbraum kommt dem druckbaren Farbprofil am nächsten, kann allerdings zu etwas überzogen wirkenden Bildern führen, weshalb auch sRGB akzeptabel ist.

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Individuelle Farbumrechnung

Wenn RGB- oder auch LAB-Farben in CMYK oder CMYK + OBG umgerechnet werden sollen, wirft dies Fragen auf, denn beispielsweise kann ein RGB-Grau einfarbig in Schwarz als auch mehrfarbig unter Verwendung von Buntfarben umgerechnet werden. Doch auch hierfür hat der Hersteller eine Lösung entwickelt: Über eine eigene Software, die dann in der Druckerei verwendet wird, kann die Umrechnung von Farben individuell angepasst werden. Die individuelle Einstellung kann gespeichert und bei einem Nachdruck oder Folgeauftrag wiederverwendet werden, sodass es sich hierbei um einen einmaligen Einrichtungsaufwand handelt. Einstellbar ist beispielsweise, ob Farbprofile von Bildern verwendet oder verworfen werden können, oder eben wie RGB-Grau umgerechnet wird. Je nach Druckauftrag machen verschiedene Umrechnungen Sinn: Bei einem Druckprodukt mit hohem Textanteil kann es sinnvoll sein, die RGB-Grauwerte in ein einfarbiges Schwarz (Unbuntaufbau) umzuwandeln, wohingegen bei einem Druckprodukt mit hohem Bildanteil eine Konvertierung in mehrfarbiges Schwarz (Buntaufbau) erfolgen kann. Für eine individuelle Einstellung der Software zur Konvertierung der Farben ist eine Absprache mit der Druckerei nötig.

Landas RIP (Raster Image Processor) hat Zugang zu den gängigen Sonderfarbensystemen wie zum Beispiel Pantone und HKS. Eine solche Farbe im PDF als Sonderfarbe anzulegen, führt dazu, dass Landa eine sehr genaue Umrechnung vornehmen und die Sonderfarbe zu 97% wiedergeben kann (zum Vergleich: der CMYK-Offsetdruck schafft ca. 60–70%). Es ist daher empfehlenswert, so viele Sonderfarben wie nur möglich zu verwenden und diese im PDF auch als solche zu deklarieren. Alle anderen, individuellen Sonderfarben, sollten in LAB hinterlegt werden. Hier weicht die Erzeugung der Druckdaten erheblich von der »klassischen« Erzeugung ab, wo schnell sämtliche Farben in CMYK umgerechnet werden, da sie beispielsweise von den sogenannten Onlinedruckereien sowieso nicht anders abgebildet werden können.

Nach Absprache kann in der Software genau definiert werden, wie eine bestimmte im Druck-PDF enthaltene Sonderfarbe gedruckt werden soll. Hier würde sich auch einstellen lassen, dass beispielsweise eine Sonderfarbe Magenta tatsächlich mit 100% Magenta gedruckt wird.

Prinzipiell wird davon ausgegangen, dass ein mehrfarbiger Druck durch den hohen Raster auch für Text keinen Nachteil darstellt.

Ein Aussparen oder Überdrucken muss bei der Erzeugung von Druckdaten nicht berücksichtigt werden, da das RIP von Landa beim Rastern der Daten entsprechende Bereiche so umrechnet, dass sie ausgespart werden und damit eine unverfälschte Farbwidergabe entsteht. Dabei kommt ein eigenes Trapping zum Einsatz.

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Keine Abstriche, keine Gefahr

Für eine höhere Detailauflösung druckt Landa mit einem frequenzmodulierten Raster (FM). Nach eigenen Angabe ist eine Auflösung von mindestens 300 dpi erforderlich, das Maximum liegt bei 450 dpi. Durch den feinen Raster sind für das menschliche Auge keine Rasterpunkte sichtbar.

Durch das Druckverfahren bedingt gibt es keine Gefahren des Zulaufens oder Ausbrechens, die berücksichtigt werden müssten.

Die Landa-Technologie ermöglicht eine schnelle und hochwertige Produktion auf unterschiedlichen Papierarten sowie sämtlichen Bogenformaten. Beachtlich dabei ist, dass selbst das große Bogenformat B1 (750 × 1.050 mm) unterstützt wird – eine Besonderheit im Digitaldruck. Dadurch kann pro Druckdurchgang mehr produziert werden, was gerade bei mittleren und großen Auflagen vorteilhaft ist. Dies begünstigt die Personalisierung bzw. Individualisierung von Druckprodukten.

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Nah am Optimum

So sehr die Landa-Maschinen in vielerlei Hinsicht ihresgleichen suchen und anderen Technologien voraus sind, haben auch sie ihre Nachteile: Bei Bildern mit feinen Nuancen, wie es bei einfarbigen Bildern vorkommen kann, kann die satte und leuchtende Bildwiedergabe dazu führen, dass solche Bilder »speckig« wirken und feine Tonwertabstufungen nicht ausreichend wiedergegeben werden. Auch dadurch, dass RGB-Daten in CMYK + OBG umgewandelt werden müssen, können je nach Wahl des Farbaufbaus Bilder oder Schriften ungünstig erscheinen. Entscheidend ist hier die Rücksprache mit der Druckerei darüber, wie die Druckdaten gerastert werden sollen.

Sehr kleine, farbige Schriftgrade ergeben im Offsetdruck ungerastert und mittels einer Sonderfarbe eine bessere Wiedergabe, als wenn die Buchstaben wie im Landa-Verfahren gerastert werden. Dies macht sich auch trotz des feinen frequenzmodulierten Rasters bemerktbar – wenn auch nur bei sehr genauem Hinsehen. Damit unterscheidet sich Landa jedoch nicht von anderen Herstellern, bei denen dieser Effekt ebenso besteht.

Damit Bilder, Schriften und Flächen optimal wiedergegeben werden, ist Knowhow bei der Erstellung der Druckdaten nötig. Die individuellen Einstellungen in der Druckerei-Software können zudem nicht selbstständig durchgeführt werden, sondern erfordern eine Absprache.

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Mit Erfahrung zum Ziel

Unser inzwischen tiefes Verständnis für die Eigenschaften der Landa-Maschinen begründet sich in unserem fortlaufenden Austausch mit einigen Expert:innen des Unternehmens. Denn um die Stärken und Eigenschaften der Landa-Maschinen vollends nutzen zu können, benötigt es Fachwissen für die Erstellung der Daten. Durch unsere Kenntnisse der Anforderungen und Prozesse stellen wir sicher, dass Druckprojekte die volle Leistungsfähigkeit der Druckmaschinen nutzen können und das bestmögliche Ergebnis erzielen.

Mit einzigartigen Technologien wie der Nanography® und einem Fokus auf Effizienz und Nachhaltigkeit ist Landa dabei, die Art und Weise, wie wir drucken, nachhaltig zu verändert. Um das Potenzial der Technologie vollständig ausnützen zu können, bedarf es Fachwissen, das zu vermitteln Landas Aufgabe ist. Wir sind stolz, mit Siegertypen unseren Beitrag dazu leisten zu können.

Übrigens: unsere Layout-Automatisierung »ManyPrint Solutions« kann per Knopfdruck Druckdaten generieren, die für Landa optimiert sind.

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Zusammengefasst

Dafür eignet sich der Landa-Druck:

  • mittlere und große Auflagen von Varianten
  • personalisiertes oder individualisiertes Drucken
  • Drucksachen, die Sonderfarben erfordern
  • Drucksachen mit leuchtenden Farben bzw. mit Bildern, die im größtmöglichen Farbraum wiedergegeben werden sollen

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